Aktuelle Nachrichten ohne lästiger Fremdwerbung.
Dropshipping 2023 sinnvoll? Wir klären auf!

Dropshipping 2023 sinnvoll? Wir klären auf!

Zur aktuellen Zeit ist das Thema des Dropshippings noch immer dominant im E-Commerce. Kurz gesagt ist Dopshipping ein Modell wodurch Sie physische Waren an Kunden verkaufen können, ohne eine eigene Logistik vor Ort zu besitzen. Im Kreislauf des Ablaufes haben Sie somit lediglich eine Vermittlungsposition zwischen Hersteller und Kunde. Wie die Positionierung bereits vermuten lässt, haben Sie dabei nicht die Möglichkeit eine hohe Marge zu erzielen. Wir klären die Thematik für Sie auf und bieten im Anschluss gute Alternativen an. Grundsätzlich sollten Sie sich selber noch Fragen, ob Dropshipping im Jahr 2023 noch immer sinnvoll ist?

Agenda

Fokus liegt auf die transparente und ehrliche Einschätzung ob Dropshipping 2023 noch sinnvoll ist. Die Informationen bestehen zum Teil aus Recherchen aber auch aus persönlichen Erfahrungen innerhalb des Teams. Viele “Ratgeber” arbeiten einen soliden Beitrag aus um eine hohe Relevanz auf Google zu erhalten, werben am Ende des Beitrages aber für die eigene Dienstleistung (meist E-Commerce Beratung). Dies findet sich hier nicht wieder und erhalten die “Kalte Wahrheit”.

Abbildung 1: Bildliche Erklärung des Dropshippings. Quelle: Storyset

01: Erklärung des Modells

Anhand der Abbildung 1 lässt sich den Ablauf des Dropshippings im Jahr 2023 gut erklären. Aus der Theorie heraus beginnt der Kunde mit dem Kaufabschluss beim Dropshippinganbieter, dass sind Sie und tragen auf dem Bild die Kennung “2”. Sie erhalten das Geld inkl. der MwSt. und leiten das Geld anteilig weiter an den Hersteller oder Großhändler. Die Daten vom Kunden werden von Ihnen an den Großhändler weitergegeben und dieser verpackt die Ware und versendet das Paket schließlich an Ihren Kunden.

Der Kunde kann bestenfalls nicht nachvollziehen, dass das Paket von einem Großhändler kam und assoziiert das Paket mit Ihnen als Dropshippinganbieter. Dies ist eins der Gründe, weshalb viele Onlineshops sich für dieses Modell entschieden haben. Das Modell ist so einfach, dass wir hiermit den theoretischen Teil vorerst abgeschlossen haben.

02: Produktfindung

Die Produktfindung ist ein entscheidender Faktor für dieses Modell. Zum einen entscheidet dies welches Zielgruppe Sie ansprechen möchten und zum anderen ist dies relevant für die zukünftige Lieferantenrecherche. Dabei haben Sie in the Theorie drei Möglichkeiten die geeigneten Produkte für Sie als Anbieter zu finden.

1. Möglichkeit: Internationale Großhändler

Normalerweise halten sich die klassische Großhändler mit den Preisen der Waren zurück, da diese in Abhängigkeit der Abnahmemenge individuell kalkuliert werden. Weltweit haben sich jedoch viele Großhändler dazu entschieden, die Produkte barrierefrei zu vertreiben. Diese Anbieter lassen sich recht schnell über die Google Suchmaschine finden und können direkt mit der Produktfindung starten.

Hiermit kommen wir zur ersten Barriere. Sie erleiden bei der Recherche eine Reizüberflutung an Waren und verlieren schnell den Überblick. Bevor Sie also starten, sollten Sie sich vorab eigene Notizen machen, welche Waren Sie anbieten möchten. Tipp: Lassen Sie sich nicht von den Preis täuschen. Die Versandkosten in dem Bereich sind unwahrscheinlich hoch und können nur durch eine hohe Absatzmenge prozentual reduziert werden.

2. Möglichkeit: Amazon

Warum denn jetzt Amazon? Wir sind uns einig, dass Amazon aktuell die höchste Dominanz im E-Commerce hat. Dies sollte ein Grund für Sie sein sich die Produkte von Amazon genauer anzuschauen. Mittlerweile existieren viele Hilfsmittel im Internet die genaue Zahlen eines Produktes veröffentlichen. Dabei lässt sich beispielsweise der Umsatz eines Monats anzeigen, die voraussichtliche Marge oder auch die wiederkehrenden Bestellungen. Halten Sie sich für diese Möglichkeiten möglichst an beliebte Produkte wie “Amazon Choice” die mit der eigenen Empfehlung werben. Grund für diese Bewerbung ist, dass dies meist die Umsatzstärksten Produkte sind. Dies könnte helfen ein passendes Produkt für das Dropshipping zu finden.

Haben Sie schließlich passende Produkte gefunden, sollten Sie einen Großhändler finden, der diese Produkte als Dropshippingmodell anbietet.

3. Möglichkeit: Youtube Shorts & TikTok

Das mag vielleicht etwas unkonventionell sein, aber der ein oder andere Leser kann diese Möglichkeit vermutlich nachvollziehen. Youtube Shorts oder TikTok konzentriert sich auf kurze Videoinhalte. Im Hintergrund läuft ein Algorithmus der für Sie passende Videos anzeigt. Sofern Sie den Algorithmus für diese Möglichkeit gut angepasst haben, erhalten Sie Videos von Hersteller die neue Produkte bewerben. Die Reaktionen darauf sind teilweise sehr gut und bietet eine gute Möglichkeit das passende Produkt für Sie zu finden.

03: Lieferant & Logistik

Sie erhielten bereits ein paar Ratschläge wie Sie das Modell anwenden können. Nun folgt die kritische Betrachtung der einzelnen Aspekte. Wir starten mit den Lieferanten und der Logistik. Viele werdende Dropshippingsanbieter werden damit beworben, dass die Logistik unkompliziert und für jede Person zu handhaben ist. Nachfolgend listen wir gute Gründe dafür auf, weshalb dies nicht der Wahrheit entspricht.

Lieferzeit

Starten wir mit einen essentiellen Bereich im Bereich des E-Commerce. Viele Käufer in Deutschland erhalten häufig die Waren innerhalb von 2-3 Werktagen. Dabei werden viele Kunden bereits nach dem 4. Tag nervous und beginnen zu zweifeln. Sollten Sie sich für einen internationalen Großhändler entschieden haben, dauert die Lieferzeit zwischen 20-30 Werktagen. Wie würden Sie als Käufer reagieren wenn Sie auf die Ware ungefähr 3 Wochen warten müssten? Ich vermute das die Sie die selbe Antwort im Kopf haben als wir. Dies ist ein großer Nachteil für die internationalen Großhändler und raten dringlichst von ab.

Hinzufügen lässt sich aber, dass die Lieferzeit von 2-3 Tagen von einem nationalen Großhändler eingehalten werden kann. Dieser verschickt die Ware meist am ende eines Tages und kommt in der Regel fristgerecht beim Kunden an.

Retouren & Gewährleistung

Hier kommen wir nun zur bitteren Wahrheit von Dropshipping. In Deutschland haben die Käufer ein Widerrufsrecht von 14 Tagen. Innerhalb dieser Zeit kann der Käufer ohne Angaben von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. Sie haben als Dropshippinganbieter aber kein Widerrufsrecht beim Großhändler, weil dies ein B2B- Geschäft ist und zwischen Gewerbetreibenden existiert kein Widerrufsrecht. Im Umkehrschluss bedeutet das für Sie, dass Sie auf der Ware sitzen bleiben. Hinzu kommt noch, dass die Waren vermutlich bereits geöffnet wurde und für ein Wiederverkauf nicht mehr in der Verfassung ist.

Sie als Händler oder auch Dropshippinganbieter sind gesetzlich dazu verpflichtet für ein neues Produkt 2 Jahre Gewährleistung anzubieten. Für gebrauchte Waren liegt die Gewährleistungsbindung bei einem Jahr. Innerhalb dieser Zeit müssen Sie in Folge eines defekten Produktes nachbessern oder eine Ersatzlieferung anbieten. Selbstverständlich können Sie sich mit Ihren Großhändler auseinandersetzen, aber in der Regel ist dies mit einem großen Aufwand verbunden und folgt in der Praxis zu eher ernüchternden Ergebnissen.

Bearbeitungsgebühr

Viele Großhändler haben bereits innerhalb des offerten Preises die Bearbeitungsgebühr integriert und zahlen indirekt einen Aufschlag. Teilweise kommt es vor, dass Sie zusätzlich eine Gebühr für den Service zahlen müssen. Dieser Punkt reduziert Ihr Gewinn und kann zu hohen Summen führen. Häufig zahlen Sie einen doppelten Aufschlag indem der Preis etwas höher ist (Großhändler argumentieren mit einer niedrigen Abnahmemenge pro Vorgang) und Sie zusätzlich die bereits angesprochene Gebühr zahlen müssen.

Schadensersatz

Stellen Sie sich folgende Ausgangssituation vor. Sie verkaufen ein Babyspielzeug mit einer leichten roten Lackierung. Das Kind spielt munter mit dem Spielzeug und steckt es teilweise in den Mund. Dabei löst sich ein teil des Lacks und vergiftet sich daran. Die Familie rennt zum Rechtsanwalt und erhalten entsprechend ein Schreiben mit einem Schadensersatzanspruch. Sie sind der effektive Händler des Produktes und können unter Umständen dafür belangt werden. Sie haben in der Regel keine Möglichkeit die Schadensersatzansprüche an den Hersteller oder Großhändler weiterzugeben.

04: Preis

Der Preis ist der größte Entscheidungsfaktor für einen Kunden/Käufer. Eines vorab, Sie haben keine Möglichkeit einen günstigeren Preis anzubieten als Ihre Konkurrenz. Ein Grund ist, dass Sie immer den bereits angesprochenen Aufschlag beim Großhändler zahlen müssen und Sie nie den Preis für eine Ware erhalten können wie ein Unternehmen das 10.000 Stück vom Großhändler abnimmt. Der preisliche Unterschiedlich geht von 2.5% los und kann bei 30% liegen. Dementsprechend ist für Sie als Dropshippinganbieter nicht zu empfehlen eine Kostenführerschaft anzustreben.

Sie haben aber die Möglichkeit bei Nischenprodukten einen guten Preis zu verhandeln und entsprechend bei niedriger Konkurrenz viele Verkäufe zu erzielen. Realistisch betrachtet ist dies aber eher die Seltenheit.

05: Marketing

Sind wir mal ehrlich. Es reicht nicht aus das Sie Ihr Onlineshop auf Facebook oder ähnliches posten und hoffen das Sie dadurch viele Käufe erzielen können. Sie müssen als Onlineshop immer Marketing machen. Dabei spielt es ausnahmsweise keine Rolle ob Sie Dropshipping machen oder klassisches E-Commerce. Realistisch haben Sie eine Conversion-Rate (Conversion-Rate bedeutet den finalen Abschluss pro 100 Besucher) von 2-4% wenn es gut läuft. Im Umkehrschluss bedeutet das für Sie das Sie mindestens 250 € (100 Klicks * 2,5€ pro Klick) für Google oder Bing Kampagnen investieren müssen. Dabei erhalten Sie minimal 2 Abschlüsse mit einem Gewinn von 80-100 € (Steuern sind nicht berücksichtigt, dass kommt gleich). Sie für Sie als Dropshippinganbieter ein hohes Investment für eine geringe Marge.

Anders sieht es aus, wenn Sie in einer Nische ein Produkt anbieten oder Sie als Person eine hohe Reichweite durch die Social Media Kanäle haben. Dadurch können Sie kostenlose Werbung generieren und haben entsprechend nicht die Kosten. Sollten Sie diese Möglichkeit nicht haben, müssen Sie mindestens mit ein Budget von 1.000 – 2.000€ für das Marketing rechnen, um einen hohen Umsatz zu generieren.

06: Entwicklungskosten

Die Entwicklungskosten für ein Onlineshop sind zu Beginn sehr gering. Sie können bereits mit wenig finanziellen Mitteln ein Onlineshop betreiben. Dafür gibt es sogenannte Baukästen, um in ein paar Minuten online zu gehen. Berücksichtigen sollten Sie aber immer Ihre eigene Zeit die Sie investieren. Sie haben am Tag nur eine begrenzte Zeit und möchten dafür indirekt ein Gehalt erhalten. Somit lassen viele außer Acht, dass die eigene Zeit ebenfalls ein Kostenfaktor ist. Sie müssen die Produkte implementieren, Kundenaufträge abwickeln, Produktsortiment ausbauen, Produkte finden, Kundensupport anbieten, Retouren bearbeiten, Rücksprachen halten und vieles mehr. Diese Aspekte sind essentiell für ein Onlineshop und sollte im Hinterkopf behalten, dass auch Sie ein Kostenfaktor sind.

07: Gewinn nach Steuern

Nun kommen wir zum interessantesten Part dieses Beitrages. Wir betrachten Sie jetzt als normaler Gewerbetreibender ohne einer Kleinunternehmerregelung. Da Sie ein Sitz in Deutschland haben müssen Sie Steuern zahlen.

Folgende Ausgangssituation:

Sie kaufen ein Tisch für 100€ inkl. MwSt. ein. Davon sind 19€ Steuern und 81€ der effektive Preis für den Tisch. Sie verkaufen diesen Tisch für 200€ inkl. MwSt.. Davon sind (gerundet) 32€ Steuern und und Ihr Kunde hat effektiv 168€ für diesen Tisch gezahlt.

Steuern die Sie an das Finanzamt unabhängig vom Gewinn zahlen müssen:

Einkauf= 19€ (Vorsteuer)
Verkauf= 32€ (Mehrwertsteuer)
Zahllast= 13€ müssen Sie an das Finanzamt für diesen Tisch noch zahlen.

Versteuerung des Gewinns:

Einkauf= 81€
Verkauf= 168€
Gewinn vor Steuer= 87€
Gewerbesteuer & Körperschaftssteuer (ca. 31%)= 21€ (gerundet)
Gewinn NACH Steuer= 66€

Wie Sie vermutlich selber merken, dient dies vorerst nur zur Veranschaulichung wie es ablaufen könnte. Zu beachten ist noch, dass die Gehälter und weitere Kosten wie fürs Marketing vom Gewinn abgezogen wird und Sie somit weniger Gewerbesteuer & Körperschaftssteuer zahlen müssen.

Betrachten wir die Situation aber nun aus der Sicht eines Anbieters der die Waren mittels Dropshipping verkauft und die Marken hierbei sehr gering sind, bleibt am Ende für Sie nicht mehr viel übrig.

08: Fazit

Dropshipping macht im Jahr 2023 keinen Sinn, solange Sie nicht ein Nischenprodukt haben, Schadenersatzansprüche keine Rolle spielen, Sie gerne auf den retournierten Waren sitzen bleiben, über eine hohe persönliche Reichweite verfügen, kann Dropshipping für Sie sinnvoll sein. Für diejenigen die vor haben mit Dropshipping anzufangen aber zum einen nicht ein hohes Kapitel haben und zum anderen keine große Reichweite durch Social Media generieren können, ist dieser Bereich in Abhängigkeit der bereits genannten Faktoren nicht zu empfehlen.

09: Alternativen

Sofern Sie unbedingt in dem Bereich durchstarten möchten, empfehlen wir den klassischen Weg. Entscheiden Sie sich für ein einziges Produkt, lassen Sie dies wenn möglich für sich herstellen, kaufen Sie ungefähr 100 Stück davon und versuchen dieses Produkt zu verkaufen. Investieren Sie zu 100% das Geld wieder in neue Produkte. Somit wachsen Sie gesund und haben langfristig Erfolg.

Andernfalls empfehlen wir den Einstieg im Bereich des E-Commerce wenn Sie sich ganz am Anfang befinden. Starten Sie mit einer Dienstleistung, bieten einen guten Service an und vermehren somit Ihr Kapital. Dieser Alternative ist mit wenig Kosten verbunden und machen das, was Ihnen liegt.

Capnay Magazin
Redaktionsteam

Unser Redaktionsteam konzentriert sich auf wahrheitsgemäße Nachrichten mit relevanten Inhalt. Das Hauptprojekt ist die Weltweit erste Datenplattform und bieten das Magazin als Service an, um unsere vertrauensvollen Kunden täglich auf den neuesten Stand zu halten.

Kommentar verfassen

Let´s start!

Bequem Anmelden

Kommentieren und Diskutieren.